Sollte es trotz aller Prophylaxemaßnahmen zu einer Schädigung eines Zahnes kommen, so steht bei der Behandlung die Erhaltung des Zahnes an erster Stelle.
Zur Zahnerhaltung gehören alle Maßnahmen, die einen erkrankten Zahn versorgen, die Krankheitsursachen beseitigen, sowie vorhandene Defekte reparieren, d.h. seine äußere Form wiederherstellen. Dazu kann es notwendig werden, auch eine Schädigung des Zahnnervs und der Verankerung des Zahnes im Kieferknochen zu behandeln.
Ziel ist es, Ihre eigenen Zähne so lange wie möglich zu erhalten. In meiner Praxis ist es oberste Priorität, bei der Behandlung von Zahndefekten möglichst wenig gesunde Zahnsubstanz zu entfernen, die kranken Bereiche aber vollständig zu beseitigen.
Um dieses Ziel zu erreichen kommen bei mir auch Hilfsmittel wie die 2fach-Lupenbrille zum Einsatz, die es mir ermöglichen, die Behandlung so schonend wie möglich durchzuführen.
Welches Füllungsmaterial?
Ist erst einmal ein Defekt vorhanden, stellt sich schnell die Frage nach dem geeigneten Füllmaterial, um diesen zu versorgen. Siehe nächsten Unterpunkt.
Amalgam
Amalgam war bis vor einigen Jahren das Mittel der Wahl und Sie werden sicherlich noch einige dieser Füllungen intakt im Munde haben. Seit einiger Zeit ist dieses Material stark in die Diskussion geraten. Es werden ihm einige gesundheits-beeinträchtigende Eigenschaften nachgesagt, die allesamt noch eines exakten wissenschaftlichen Nachweises bedürfen. Unbestritten ist der hohe Anteil an dem giftigen Schwermetall Quecksilber.
Zum einen entstehen beim Anmischen und auch beim Entfernen Dämpfe dieses Metalls, denen vor allem das zahnärztliche Personal ausgesetzt ist. Zum anderen sind wir durch strenge gesetzliche Auflagen verpflichtet, durch technisch aufwendige Installationen eine Belastung des Abwassers zu verhindern (Amalgamabscheider). Als verantwortungsbewusster Zahnarzt wende ich dieses Material in meiner Praxis nicht mehr an, da die heutigen modernen Materialien diesen Stoff mehr als ersetzen. Die Ära dieses hundert Jahre alten Füllungsmaterials neigt sich unweigerlich dem Ende zu. So müssen wir uns nun Gedanken machen, welcher Versorgungsform wir Ihren Zahn zuführen möchten. Die Alternativen sind im Folgenden dargestellt.
Direkte Füllungen in unserer Praxis
Kunststoffüllungen (Composites)
zahnfarbene Ästhetik
gute Verträglichkeit
zahnschonende Präparation
Neu sind hier Komposit-Mehrschichtfüllungen. Hier handelt es sich um einzeln gelegte und lichtgehärtete Kompositschichten, die nahezu ohne Schrumpfung aushärten. Nur bei striktem Einhalten der komplizierten Verarbeitungsregeln unter absoluter Trockenheit ist ein dauerhaftes gutes Ergebnis erzielbar. Durch die Verwendung sogenannter Haftvermittler werden Zahn und Füllsubstanz miteinander verklebt, sodass sie einem hohen Kaudruck dauerhaft standhalten.Diese Füllungstechnik erfordert einen hohen zeitlichen Aufwand, da das Dentin (Zahnbein) und der Schmelz des Zahnes entsprechend vorbereitet werden müssen (Schmelz-Dentin-Adhäsiv-Technik).
Compomer
Zahnfarbener leicht zu verarbeitender Kombinationswerkstoff für Zahnhalsfüllungen und höchstens sehr kleine Kariesdefekte an den Seitenzähnen.
Zahnfarbener leicht zu verarbeitender Kombinationswerkstoff für Zahnhalsfüllungen und höchstens sehr kleine Kariesdefekte an den Seitenzähnen.
Glasionomerzement (GIZ)
gute Verträglichkeit
einfach zu verarbeiten
Glasionomerzement wird meist als Unter- oder Aufbaufüllung, sowie häufig bei Kindern eingesetzt. Als endgültige Dauerlösung ist diese Füllungsart aber nicht geeignet.
Indirekte Füllungen (Inlays)
Inlays aus Gold
Die solide und über Jahre bewährte Art der Versorgung eines kariösen Defekts ist das Goldinlay. Das individuell gegossene Goldstück wird von einem unserer Zahntechniker auf einem Gipsmodell des Zahnes per Mikroskop angepasst, eine Präzisionsarbeit, die ich per Lupenbrille im Mund vollende.
sehr gute Belastbarkeit
ausgezeichneter Randschluss
sehr langlebig
ästhetisch heutzutage wenig akzeptabel
Inlays aus Keramik
Hier wird der Defekt des Zahnes auf dem Gipsmodell nicht mit Gold, sondern mit einem individuell gebrannten Stück Keramik geschlossen. Keramikinlays müssen im Gegensatz zum Goldinlay mit komplizierten Klebesystemen befestigt werden. In unserer Praxis verwenden wir das Cerec-System zur Herstellung von Keramikrestaurationen.
hervorragende Ästhetik (zahnfarben)
hohe biologische Verträglichkeit
keine Geschmacksbeeinträchtigung
perfekter Randschluß
lange haltbar
Es existiert also eine Auswahl von Füllungsmaterialien zur Behandlung von Karies mit Vor- und Nachteilen je nach Einsatzgebiet. Sehr wichtig für die Haltbarkeit einer Füllung ist neben der Qualität der Verarbeitung die persönliche Mundhygiene, denn ohne richtige Pflege ist auch hier kein dauerhafter Erfolg gewährleistet.